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Portraits

Jürg Solothurnmann

Saxophonist, Musikwissenschaftler, Journalist

(*1943), lebt in Bern, Schweiz

Solothurnmann studierte Musikwissenschaft, Musikanthropologie und Jazz-Performance, Neuere Geschichte und Journalismus in der Schweiz und den USA.

Er ist bzw. war seit den 1960er-Jahren in der Schweizer und europäischen Jazzszene als Saxophonist, Musikwissenschaftler, Organisator, Journalist und Dozent tätig. 1966 machte er seine erste Jazz-Radiosendung und war von den 1970er-Jahren bis 2008 Musikredakteur beim Schweizer Radio SRF 2. Zuletzt war er mitverantwortlich für die Sendungen Jazz Aktuell, Jazz Live, Jazz Classics, Musik der Welt und freie improvisierte und moderne klassische Musik. Er war Gründer und Leiter des Schweizer Jazzlabels Unit Records sowie verschiedener Selbsthilfeinitiativen und Berufsorganisationen (BeJazz, MKS, Swiss Music Syndicate etc.) und war zudem im Kommittee internationaler Musikorganisationen.

In jüngerer Zeit war Solothurnmann freiberuflich für das Schweizer Magazin Jazz'N'More und das unabhängige Radio RaBe tätig. Er wurde ausgezeichnet mit verschiedenen Musik- und Kulturpreisen.

Von den 1970er Jahren an war Solothurnmann (von Blues bis Free Jazz, offene Improvisation) tätig mit eigenen Gruppen und Projekten wie Alpine Jazz Herd, First Aid Band, Agasul Orchester, A Deeper Seaton Than Reason, Raw & Cooked, Evan Parker & September Winds, Potage du Jour, In Transit und Next. Im Lauf der Zeit begegnete er einer ganzen Zahl europäischer, amerikanischer und orientalischer Musiker*Innen wie John Tchicai, Eddie Boyd, Hermann Keller, Günter Sommer, Joe Sachse, Hannes Bauer, Tony Scott, John Fischer, Bernd Konrad, Pinguin Moschner, Alex von Schlippenbach, Günter Heinz, Heinz Erich Gödecke, Bernhard Arndt, Uli Kieckbusch, Vinko Globokar, Pauline Oliveros, Ekkehard Jost, Dieter Glawischnig, György Szabados, Mihaly Dresch, Karoly Binder, Jan Wallgren, Kristian Blak, Han Bennink, the Moscow Tri-O, Valentina Ponomareva, Harry Tavitian, Corneliu Stroe, Anca Parghel, Dimitriu Zamfira, Muneer Abdul Fatah, Saadet Türköz, Nehad El-Sayed, Ellen Christi, John Fischer, Michael Nick, Thierry Madiot, Xavier Charles, Burkhard Stangl, Franz Hautzinger, Barre Phillips, Pierre Favre, Evan Parker, Josep-Maria Balanyà, Michael Jefry Stevens etc. und arbeitete mit vielen Schweizer Solisten und Bandleadern wie Mani Planzer, Hans Kennel, Heiri Känzig, Fredy Studer, Werner Lüdi, Urs Blöchlinger, Dieter Ulrich, Wädi Gysi, Hans Hassler, Hans Burgener, Hans Anliker, Christian Wolfarth, Regula Maria Brugos, Katharina Weber, Daniel Studer, Michel Wintsch, Franzska Baumann und Christoph Baumann.

In jüngerer Zeit spielte er mit Freeway Istanbul, Korhan Argüden, Sevket Akinci, Uygur Vural, Gülsah Erol Josep Maria Balanja und dem internationalen Quartett Confluence.

JS: „Auch ein moderner Spieler braucht seine Roots nicht zu verdrängen. Untemperierte archaische Musik interessiert mich ebenso wie neueste. Der musikalische Diskurs ist meines Erachtens heute Teil des - vermutlich überlebensnotwendigen - globalen Diskurses“