pakt bern - das neue musik netzwerk
Freitag, 18 Nov. 2022 - 20:00 Uhr
Gepard14
Sonephonem – ein performatives Konzert mit Sprache, Sound und Bild.
In Sonephonem geht es ums Menschsein. Wir sind das Wesen, das die Welt aus misst, bezeichnet und nutzbar macht. Wir sind aber auch das Wesen, das tastend und horchend seinen Weg sucht. Wir bewegen uns zwischen unmittelbarer Sinnlichkeit und höchster Abstraktion.
Sonephonem nimmt die Hörer:innen auf eine Reise voller Anspielungen. Textpassagen verweben sich mit Soundpassagen und Musik. Eine Audio- und Videoinstallation, teilweise entstanden in der Wunderkammer des historischen Museums Bern, bildet eine weitere Ebene. Die drei Musiker bauen eine Erzählung und eine Klangwelt auf, welche dem Tasten und Horchen eine besondere Bedeutung bei misst. Tasten wird zum Synonym des Innehaltens und des Horchens. Des Horchen, hinein in eine Welt die geprägt ist von Abstraktion und Verletzlichkeit.
Erzählerisch bewegt sich Sonephonem zwischen akustischem Science Fiction und arachaischem Klagelied. Ein digitales Ich beklagt, ab alten Tonbändern, die Logik der 0 und 1. Im Dazwischen, bewegen sich die Musiker mit einer Musiksprache, welche geprägt ist durch den Tastsinn und durch existenziell-menschliche Lautgebung. Aus einer anfänglich installativen Situation entwickelt sich in mehrdeutigen Schichten eine, das ganze Stück überspannende, Tonspur. Begleitet oder unterbrochen wird die analoge Musik durch ab Band erklingende Textpassagen und Namen, von in ihrer Existenz bedrohter Tier- und Pflanzenarten. Sonephonem mündend in einem beklemmend auslaufenden Singsang dieser poetischen Namen, endet mit dem Namen des Menschen, Homo Sapiens, und entlässt die Zuhörer:innen wieder in die installative Situation und ihre Lebensrealität.