pakt bern - das neue musik netzwerk
Donnerstag, 16 Okt. 2025 - 20:00 Uhr
Waisenhausplatz 30, 3011 Bern
Puraná, camino al paraíso - Kubus Kollektiv
Puraná: Teil 2
Die erste Reise und Uraufführung des Werkes „puraná“ des in Zürich lebenden Komponisten Carles Guisado drehte sich um Schweizer oder in der Schweiz lebende Komponisten. Im aktuellen Programm begeben wir uns zu den Wurzeln dieses spanischen Komponisten, zeigen den Weg zum Paradies und stellen es so in ein neues Licht:
Carles Guisado: Streichquartett Nr. 1 „puraná“ (2023)
Ein mysteriös mäandrierender Fluss, der sich am Ende zum Kreis schliesst und dabei zu brodeln beginnt: dieser sagenhafte Fluss entstammt den jahrhundertealten indischen Puranas (wörtlich: „alte Geschichten“) und führt der Legende nach zu den Toren des Paradieses. In zärtlicher Strömung schwimmen hier diamantartige Symmetrien nebeneinander und vereinen sich im verwirrenden Sog des Wassers.
Raquel García-Tomás (*1984): "così mostraste a lei i vivi ardori miei"
..] così mostraste a lei i vivi ardori miei [...] ist inspiriert von Claudio
Monteverdis Madrigal “Sfogava con le stelle”.
Das Streichquartett ist organisch und schwankend und basiert auf der
ständigen Verwandlung des ursprünglichen Werks, das entweder erweitert
oder verzerrt wird. Diese Verwandlung ist nicht ohne kristalline Momente,
in denen die ursprüngliche Polyphonie als flüchtige Reminiszenz erscheint.
Francisco Coll (*1985): Cantos (2017): das für das Casal Quartett geschriebene Werk basiert auf einem seiner “Hyperludes” für Violine solo. Es ist sowohl introvertiert als auch sinnlich. Jede Phrase entwickelt sich innerhalb eines Atems und empfindet die menschliche Stimme nach.
Dmitri Shostakovich (1906-1975): Streichquartett Nr. 3, 5. Satz: Moderato
Maria Camahort: “noûs” Knowing was, bearing how (He who has a why to live for can bear with almost any how)
Camahorts Werk bezieht sich auf das 3.Streichquartett von
Schostakowitsch ist als Wechselspiel mit diesem konzipiert.
Ihr Werk möchte sich als Gegenentwurf und Ergänzung zum defätistischen
Grundton in Schostakowitsch’ 3. SQ sehen, als Inspiration dient die
Philosophie von Viktor E.Frankl (Holocaustüberlebender), besonders sein
Buch “trotzdem Ja zum Leben sagen. Ein Psychologe erlebt das
Konzentrationslager.“