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Events

Luz González - Bi Gezur (Plattentaufe) / Lara Alarcón - Pagan Celebration


Samstag, 06 Dez. 2025 - 19:00 Uhr


Dampfzentrale Bern


Marzilistrasse 47, 3005 Bern


Dampfzentrale Bern

Luz González - Bi Gezur (Plattentaufe)

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«This is a story about bodies/morphing, merging/brutally separating/becoming landscape», steht auf dem Cover. Bi Gezur zeigt, wie Körper entstehen, verschmelzen und auseinanderbrechen, um schliesslich selbst zu Landschaft zu werden. Diese Klanglandschaft ist voller Zorn, Sanftheit und Lebensfreude. Bi Gezur heisst auf Baskisch zwei Lügen und scheint der Zuhörer*in zu sagen: «Das ist nicht das, was es zu sein scheint». Die Musik oszilliert zwischen Abstraktion und Erzählung. Peitschende Rhythmen, komplexes Sounddesign und ständige Verzerrungen bilden eine Klangwelt jenseits aller Genres. Luz González konzentriert sich dabei auf die Körperlichkeit des Klangs. Geräusch, Rhythmus und Harmonie verwachsen zu etwas Drittem – Musik als Skulptur, als Raum, als lebendige Substanz.

Luz González versteht Klang als ein physisches Phänomen, das mit dem ganzen Körper und nicht nur mit den Ohren wahrgenommen wird. Ihre Musik bewegt sich somit an der Schnittstelle zwischen präzisem Sounddesign und improvisatorischer Offenheit und erforscht die Interaktion zwischen Instrumenten, Raum und Publikum. Diese Dynamik schafft ein multisensorisches Erlebnis, das über die reine Klangwahrnehmung hinausgeht.

González ist vielfältig musikalisch tätig: Mit der Szenografin Annatina Huwiler erforscht sie interdisziplinäre Klangobjekte, im elektroakustischen Duo Minten & González arbeitet sie mit der Klarinettistin Rebeca Minten, und mit dem Pianist Ueli Kempter im ebenfalls elektroakustischen Duo Go/u.k. Sie ist Gastkünstlerin beim Ensemble IPSO, mit dem zeitgenössischen Trio Tramontana hat sie das Stück Superorganismus entwickelt.

Lara Alarcón - Pagan Celebration

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Pagan Celebration ist eine immersive Multimedia-Oper in fünf Sätzen, die durch den Einsatz akustischer Extreme und poetischer Bilder die Macht über das Elend übernimmt, das in Gesellschaften wie Argentinien symbolisches und kulturelles Kapital geschaffen hat. Die Prekarität, das Gefühl der Zugehörigkeit in Not – Widerstand gegen die Invasion zu leisten, bildet das Gerüst lateinamerikanischer Identitäten und mobilisiert sie. Das Feiern als Akt des Widerstands stellt eine Antithese zum fügsamen und formbaren Körper dar, und schafft Zusammengehörigkeit. Angesichts der zunehmenden Entmenschlichungspolitik bedeutet die Rückkehr zum kollektiven Körper eine Aufwertung des Wesens des Anderen. In dieser Konstruktion werden Werte des Zuhörens geschaffen, der Wertschätzung und damit Widerstand gegen die Plünderung unseres menschlichen und kulturellen Kapitals.

Lara Alarcón ist Vokalistin, Komponistin und Kuratorin aus La Plata, Argentinien, und lebt in Berlin und Bern. Sie ist mir ihren Arbeiten zwischen Vokalkunst, Noise/Experimental und zeitgenössischer elektroakustischer und multimedialer Musik auf Bühnen in Europa, Lateinamerika und Asien zu sehen. Derzeit ist sie insbesondere mit ihrem Projekt VQ aktiv, einer Plattform für erweiterte Solo-Performances, die elektronische Musik, Vokalkunst, choralen Pop und Harsh Noise miteinander verbindet. Und nebenbei tritt sie noch mit GORZ auf, einer Band die sich im musikalischen Spektrum von elektronischem Noise Rock und experimentellem Metal bewegt. Als Mitbegründerin des Labels Numeral mit Sitz in Argentinien und der Schweiz, fördert sie experimentelle Musik lateinamerikanischer Künstler*innen.

Johanna Schmalöer: Cello, Stimme
Sid Werner: Kontrabass
Arne Braun: Schlagzeug
Cyrill Ferrari: Gitarre, sound assistance
German García: touchdesigner, visual assistance
Lara Alarcón: Komposition, Stimme


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Luz González - Bi Gezur (Plattentaufe) / Lara Alarcón - Pagan Celebration