pakt bern - das neue musik netzwerk
Mittwoch, 15 Juni 2022 - 19:30 Uhr
Naturhistorisches Museum Bern, Skelettsaal
Eine literarische/musikalische Performance mit Jens Nielsen
Da war mal ein Gletscher, da waren Arten, unzählige. Der Mensch ist auch eine davon.
«(...) wenn wir so weitermachen mit dem Fortschritt, kommt es noch dazu, dass die Zukunft nach hinten losgeht (...)»
Jens Nielsen setzt die Essenz seines Textes an den Anfang. Diese Essenz bricht aber alsbald auf in kaleidoskopisch sich unaufhaltsam verändernde Bilder: Absurdes zeigt die Wirklichkeit, der hinterste Winkel wird ausgeleuchtet, und es kommen dunkle Seiten zum Vorschein, Fragen hinterfragen die Fragen – eine Antwort könnte sein: der Mensch ist im Begriff, sich selbst abzuschaffen.
Die Musik, aus diesen Texten herausgewachsen und geschrieben von Daniel Andres, Ursula Gut und Stefan Werren, verdichtet und reflektiert das Geschehen, und sowohl klangliche als auch geräuschhafte Fragmente reiben sich wie Schleifpapier an den Worten, oder wirken wie ein Brennglas auf das Gesagte; kurze Sprechchöre sind die grellen Graffiti an der Wand.
«(...) da, schon wieder etwas ausgestorben, ah nein doch nicht, das war gestern, aber heute noch einmal, in Zeitlupe (...)»
Überleben auf der Endmoräne – wie lange noch? In dieser Performance bleibt einem die Süsse des Lebens mehr als einmal im Halse stecken.
Jens Nielsen begann während seiner Schauspielausbildung in Zürich zu schreiben. Seine Bühnenprogramme zeigt er auf Kleinkunst- oder Lesebühnen. Er schreibt regelmässig für den Radiosender SRF2 Kultur und die freie Theaterszene in der Schweiz. Soweit gedruckt, erscheinen seine Texte im Verlag Der gesunde Menschenversand in Luzern. Dort veröffentlichte er den Kurzgeschichten-Band Flusspferd im Frauenbad. Das Buch wurde mit dem Schweizer Literaturpreis 2017 ausgezeichnet. Zuletzt erschien sein surrealistischer Schelmenroman Ich und mein Plural. Bekenntnisse.
Eintrittspreis: CHF 25.-, Studierende: Eintritt frei