pakt bern - das neue musik netzwerk
Samstag, 29 Nov. 2025 - 20:00 Uhr
Maulbeerstrasse 14, 3011 Bern
Mit dem flash! 2025 sucht der Verein pakt bern erneut künstlerische und
veranstalterische Grenzen.
Als konzeptioneller Hintergrund steht die Frage nach der Nutzung öffentlicher Räumlichkeiten, die ihre ursprüngliche Bedeutung verloren haben oder diese nicht mehr erfüllen können. Im Falle des Hallenbades Muubeeri fällt die Antwort gleich mehrschichtig aus. Es entsteht eine Form sich überlagernder Meta-Ebenen. Die Räumlichkeiten wurden bereits zu einer Boulder-Halle im Feld des Klettersportes umgenutzt und entsprechend eingerichtet. Mit dem Festival flash! 2025 wiederum wird eine Umnutzung dieser Infrastruktur zu einem performativen Betrieb im Feld der experimentellen Musik hergestellt. Das Erscheinungsbild bleibt, die in der Versenkung des Bades stehenden Kletterobjekte werden zu Bühnen performender Musiker:innen und nach Ideen der Künstler:innen vieles zu vielem mehr.

19:00 bis 01:00 Food and Drinks aus dem Hauseigenen Bistro Boulderbad.

19:30 - Boulderhalle
FELSSTURZ - Strottr. Inst.
Eine Konzertsituation mit 7 Plattenspielern als Kletterpartie, zu Beginn ein leichter Aufstieg & weiter zu einer schroffen Felswand. Grollend lösen sich Steine, die Felswand wird zum Bergsturz. Im Tal legt sich Stille über den Ort.
FELSSTURZ ist eine Konzertsituation mit 7 Plattenspielern von Strotter Inst. mit der Dauer von ca. 20 Minuten. Es braucht ein gutes PA & Nebelmaschinen bei den Boulderelementen.
Strotter Inst. spielt FELSSTURZ über ein eigenes Mischpult & Effektgeräten mit seinen manipulierten Lencoplattenspielern.
Material
I Dubplate mit Wasserplätschern
III Boulderelemente mit Nebel
IIIII Delay Pedals
IIIIIII Plattenspieler
IIIIIIIII Minuten Aufstieg
IIIIIIIIIII Minuten F E L S S T U R Z
20:00 bis 24:00 - Boulderhalle
New Studies for Faderbox - Tobias Reber | Installation
Kult-Fader-Controller BCF 2000 wird als Ausgabegerät statt als Eingabegerät zweckentfremdet.

20:00 - Duschen
cymbal music vol. I - Paulo Amendoeira
program with conceptual scores from the last 50 years
After months of longing for a 24-inch Wuhan china cymbal, my partner and friends came together to gift me the instrument I had fallen in love with. Since an early age, I have been fascinated by cymbals, a fascination that deepened when I discovered the great improviser and boundary-pusher Christian Wolfarth, shortly after my arrival in Switzerland. Choosing to work with a single sound source — exploring its endless possibilities — comes both from a concern for sustainability and from a desire to continue the legacy of Vinko Globokar’s Anti Badabum manifesto. Globokar’s critique of large percussion setups, with their reliance on “mechanistic gestural clichés” , has long resonated with me.
After years of working on those traditions, I have increasingly oriented my practice toward a deliberate and austere performance approach that integrates critical reflection with creative exploration.
For this concert, I propose presenting the first release in a live setting. Each audience member will receive a Bandcamp code, while being free to move around the space, approach the sound source, and immerse themselves in the infinite possibilities of a single amplified and processed cymbal.

20:40 - Duschen
TROPF UND MEHR - Philipp Läng | Installation 19:30 bis 24:00
Verstärkte Wassertropf-Installation, Kontrabass, Video-Projektion
Seit letztem Jahr befasse ich mich unter anderem intensiv mit Tropf-Installationen.
Dabei werden mit mehreren Infusionsgeräten Wassertropfen in variabler Geschwindigkeit auf verschiedene Lautsprecher geleitet. Diese LS werden als Resonanzkörper und Mikrofon eingesetzt. Mit zusätzlichen Aktivlautsprechern wird das ganze verstärkt.
Die Tropf-Installationen sehe ich – wie fast alle meine Klanginstallationen – als Instrument an. Ich spiele, agiere und reagiere musikalisch und stelle meine manipulierbaren aber auch von viel Zufall abhängigen Instrumente gerne “Herkömmlichen“ gegenüber.
Performance gemeinsam mit dem Bassisten Christian Weber und Visuals von Ruedi Steiner.
21:00 - Boulderhalle
Breathe in / Breathe out - Nicolas Gurtner
Ein hypnotischer Eintauch in die Materie des Atems.
In dieser Performance fängt Nicolas Gurtner seinen Atmung mit einem Mikrofon ein, verstärkt ihn und betrachtet dessen Mikro-Variationen als Instrument, mit dem er spielt und improvisiert. Der Atem wird ebenfalls live digital verarbeitet – als würden einige seiner Partikel zu eigenständigen Klangobjekten. Eine Weiterentwicklung und Verräumlichung der Atmung als multiples ästhetisches Objekt, das mit sich selbst und mit dem Künstler in Dialog tritt.

21:20 - Boulderhalle
Music for one alto saxophone - Duo Klexs plus Felix Nussbaumer
In „Music for One Alto Saxophone“ werden die chaotischen Resonanzen des Altsaxophons erforscht, verstärkt und als räumlich-klangliche Komposition in der Komposition umgesetzt.
Wenn die Klappen eines Saxophons auf bestimmte Weise gedrückt werden, erzeugt das Blasen in das Mundstück keinen klaren, einzelnen Ton. Stattdessen verzweigt oder spaltet sich das Verhalten des Instruments – es werden mehrere Töne erzeugt. Die Arbeit befasst sich mit der Materialität dieses flüchtigen und instabilen Verhaltens, durch den Versuch, es auf synthetische Weise sowohl zeitlich als auch klanglich zu verstärken. „music for one alto saxophone“ nimmt die Form eines Raumes an, der mit einem Altsaxophon in einer Halterung sowie einem Lautsprecher ausgestattet ist, der Klang direkt in den Schalltrichter des Instruments spielt; dies wird wiederum von einem Mikrofon im Inneren des Instrumentenrohrs aufgenommen – wodurch die interne Resonanz des Instruments eingefangen wird – und dann über drei zusätzliche Lautsprecher im Raum verstärkt.
Der Klang, der in das stationäre Saxophon gespielt wird, wird in Echtzeit von drei Musikern in einem separaten, abgeschlossenen Raum erzeugt und über Mikrofone auf die Bühne übertragen. Acht der oben genannten „Spalttöne“ des Saxophons werden ausgemessen und anschliessend in Form eines Triostücks umgesetzt, in dem diese Resonanzzustände und ihre Übergangsmomente nicht in einem einzigen schwingenden Instrument, sondern in drei Stimmen reproduziert, dekonstruiert, neu arrangiert und fiktional erweitert werden.

21:50 - Garderobe
Living Room Stranger x OO00 - Selina Brenner | Installation 19:30 bis 24:00
Interdisziplinäre Performance aus Musik, Film, Projektion und Spoken Word in einer raumspezifischen Installation, die Klang, Bild und Text zu einem immersiven Erlebnis verbindet.
Living Room Stranger x OO00 ist eine interdisziplinäre Performance an der Schnittstelle von Konzert, Film, Installation und Spoken Word. Persönliche, erzählerische Elemente treffen auf experimentelle Klanglandschaften, analoge Filmprojektionen und präparierte Klangquellen. Im Zentrum steht das Zusammenspiel von Musik, Stimme, Field Recordings, Text und Bild, die sich zu einer immersiven, raumspezifischen Arbeit verweben. Die Performance findet in der Garderobe statt - einem Zwischenraum, der vor und nach dem Ereignis lebt und durch Hall, Licht und räumliche Nähe eine besondere Atmosphäre erzeugt.
Das Publikum ist Teil des Geschehens und erlebt die Verschiebungen von Klang, Raum und Projektion unmittelbar.
Die Arbeit kann als konzentriertes Stück (ca. 50 Min.) und als installatives Raumexperiment erlebt werden.

21:45 - Kilterraum
The AREM Experience performsMagic, Vertigo, Dream. - Ramon Bischoff
Multimediale Produktion mit Konzert, Performance und Film. Grundlage ist eine Auseinandersetzung mit der menschlichen Identität und Lebensform nach Eintreffen der technologischen Singularität.
Ausgehend von einer Sammlung aus Kompositionen, Audioaufnahmen, transkribierter Musik aus Träumen, Videos und diversen Texten, wird mit einer interdisziplinären Gruppe eine multimediale Produktion aufgeführt. Das Studioalbum "AREM - Magic, Vertigo, Dream." ist musikalischer Ausgangs- und Knotenpunkt für das improvisierte Bühnensetting. Die Inhalte beschreiben in ihrer Verbindung zueinander einen vagen und fiktiven Zustand:
Eine tiefe Naturverbundenheit geht in Harmonie einher mit der technologischen Singularität, was in der Folge Materialismus und Klassendenken ablöst.
Das Setting sowie die Spielweise und Dramaturgie passt sich den räumlichen und situativen Bedingungen im Kilterraum an.
Stilistische Einordnung: Free Jazz, Contemporary, Kraut- & Psychadelic Rock, Drone, Minimal Music, Soundtrack, Fluxus, Video-Art, Performance-Art.

23:00 - Boulderhalle
Mountains - Aya Metwalli
Voice duo with Mira Hirtler.
The first thing we thought about when we saw the bouldering space was mountains.
We imagine setting up our equipment on top of the climbing walls. Starting with voice acoustically between the audience, then finding our ways up and calling for one another across distance.
Inklusion
Der Veranstaltungsort ist NICHT barrierefrei zugänglich. Für individuelle Anliegen kann gerne folgende Ansprechperson kontaktiert werden:
David Leuthold, david@pakt-bern.ch, +41 31 503 12 92
