pakt bern - das neue musik netzwerk
Samstag, 28 Sept. 2024 - 15:00 Uhr
Sandrainstrasse 39A, 3007 Bern
PAKT FESTIVAL
Die Anstadt, ein sozialer Schmelztiegel, ist organisiert als Kollektiv. Rund 40 Menschen aus der linksalternativen Subkultur wohnen in legalem Verhältnis mit der Stadt Bern in einer Wagenstadt mit Selbstbauwohnungen.
Wir verstehen das Gelände und deren Bewohner:innen als eine soziale Skulptur, als eine Kunstform, die „[...] den Anspruch verfolgt, auf die Gesellschaft gestaltend einzuwirken“ . Mit dem Festival flash! 2024 begeben wir uns als Verein paktbern auf das Terrain dieser Haltung und gestalten den Ort mit musikalischen Experimenten.
Ab 15:00 Uhr
Food and Drinks
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15:00 bis 22:00 Uhr
Eine interaktive akustisch-visuelle Installation
Chili Romer / Carole Meier
Eine Hommage an die Aare: Klänge akustischer Instrumente.
Der Raum nennt sich Vakuum. In dieses fliesst die Aare, gefilmt und geschnitten als Projektion aus Farben, Licht, Bewegung. Saiteninstrumente und handgehämmerte Cymbals stehen bereit ihre Klänge zu offenbaren. Wer wird sie zum Schwingen bringen? Tauch ein in diesen Fluss und schwimm mit. Lass dich in Schwingung baden oder den Klang durch deine Ohren fliessen.
Diese Installation ist nicht barrierefrei zugänglich.
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15:30 Uhr
Max Gnant
Joscha Frey
Die führende Figur spielt und spricht in einer verfremdeten, überhöten Art. Sie fällt auf durch ihr Kostüm, Maske und ihr Verhalten.
Diese Performance ist nicht barrierefrei zugänglich.
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16:00 Uhr
Judith Wegmann - piano
Eine Solo Performance über das Erleben von einem letzten Moment über das Erklingen und Verschwinden der letzten Töne.
Der Moment, der sich unmittelbar in der Verwandlung befindet, bevor das Instrument für immer verstummen wird.
In den vergangenen 15 Jahren war mein künstlerisches Schaffen tief verwurzelt in der Auseinandersetzung mit der Zeit. Im Mittelpunkt meiner Arbeit steht die Zeitspanne zwischen den Momenten, das bewusste Erleben von Zeit, die sich unaufhaltsam und unaufhörlich im Wandel befindet. Jeder Moment ist dabei geprägt von einer Dualität: Während er vergeht, transformiert er sich gleichzeitig in etwas Neues. Es ist dieser flüchtige Augenblick des Übergangs, der mich fasziniert – der Moment, in dem das Vergangene Platz macht für das Entstehen von Neuem. Diese komplexe Thematik erforsche ich in meinen Projekten und Kreationen, indem ich sie immer wieder in unterschiedliche Kontexte setze und von verschiedenen Blickwinkeln aus betrachte.
Diese Performance ist barrierefrei zugänglich.
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16:30 Uhr
Leitung: Ramon Bischoff
Aurora Pajón - Querflöte
Hans Koch - Klarinette
Christof Mahnig - Trompete, Dämpfer
Ursula Hofmann - Klavier
Christian Wolfarth - Perkussion
Jim Black - Trommeln
Aya Metwalli - Stimme, Elektronik
Emma Souharce - Stimme, Elektronik
Chili Romer - Saxophon
Blackmagic ist eine dirigierte Improvisation, welche ausgehend von den akustischen Eigenschaften und Gemeinsamkeiten der Instrumente eine Klangskulptur baut.
Blackmagic ist eine Fortsetzung von Blackburg, Blackwater und Blackhole.
Hauptcharakterstik des modularen Ensembles ist die Durchmischung von vielen musikalischen und biographischen Hintergründen der Spieler:innen. Im Kern des Spiels liegt eine dirigierte Improvisation, welche mit Mischpult (als dynamische Verstärkung) oder in akustischer Weise, den Klang der Gruppe formt. Die akustischen Eigenschaften und Gemeinsamkeiten der Instrumente und des Raumes rücken in den Fokus der Improvisation.
Im September 2024 veröffentlicht die Gruppe die vierte Schallplatte Blackmagic und spielt in Subformationen (ab Trio) eine Konzerttournee im Herbst 2024. Je nach räumlicher Gegebenheit sieht die Gruppe gerne von einer Trennung von Publikum und Bühne ab, was an die aufgehobene Rollenverteilung und Hierarchie von Komposition, Dirigat und Interpretation anknüpft. Die Gruppe ist bestrebt in jedem erdenklichen Setting zu musizieren und eine dem Raum angepasste Konzertsituation zu finden.
Anlässlich des Festivals flash! 2024 wird das Ensemble ergänzt durch Künstler:innen aus dem Verein pakt bern. Die Performance verschränkt sich dadurch mit dem Festivalprogramm in Verschmelzung mit dem Austragungsort Anstadt Bern.
Diese Performance ist barrierefrei zugänglich.
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17:30 Uhr
Paula Haeni, Kontrabassklarinette & FX
Tief, laut, verzerrt, sphärisch, harsch und trotzdem weich: La Loggia sucht nach den Grenzen elektroakustischer Wege, spielt mit Kontrabassklarinette und Effektgeräten und lässt Geräuschwelten entstehen.
Mit La Loggia erforscht die Künstlerin Paula Haeni die klanglichen Möglichkeiten des elektroakustischen Setups für Kontrabassklarinette und Effektgeräte. Dabei werden die instrumentalen Grenzen ausgelotet, begangen und erweitert und überschritten. Im
Zentrum dieser Forschungs- und Entdeckungsreise steht das Medium der Improvisation: stetig neu erfinden, neu erkunden, neu kombinieren und neue Wege suchen.
Diese Performance ist nicht barrierefrei zugänglich.
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18:00 Uhr
Eine interaktive akustisch-visuelle Performance
Chili Romer - Saxophon / Stimme / Video / Konzept
Carole Meier - Barockviola / Stimme
Eine Hommage an die Aare: Klänge akustischer Instrumente in einem künstlerischen Setting von Chili Romer, bespielt von ebendieser (Saxophon, Stimme), Carole Meier (Barockviola, Stimme) und dem Publikum.
Der Raum nennt sich Vakuum. In dieses fliesst die Aare, gefilmt und geschnitten als Projektion aus Farben, Licht, Bewegung. Saiteninstrumente und handgehämmerte Cymbals stehen bereit ihre Klänge zu offenbaren. Wer wird sie zum Schwingen bringen? Tauch ein in diesen Fluss und schwimm mit. Lass dich in Schwingung baden oder den Klang durch deine Ohren fliessen. Während der Performance, gestaltet und geleitet von den Improvisationskünstlerinnen Chili Romer (Saxophon, Stimme) und Carole Meier (Barockviola, Stimme), steht dir offen, aktiv oder passiv mitzugestalten. So entsteht diese soziale Skulptur aus Präsenz und Offenheit, Wertfreiheit und liebevoller Hingabe.
Diese Performance ist nicht barrierefrei zugänglich.
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18:30 Uhr
Franziska Baumann - Live-Elektronik und Steuerung
Stefan Schultze - Prepared Playerpiano und Steuerung
Ein speziell für das Flash24! Festival orchestriertes / improvisiertes Konzert für Live- Steuerung eines präparierten «Trash»-Klaviers sowie Live-Elektronik zwischen radical und Ready-made.
Das Duo Baumann Schultze existiert seit Oktober 2023. Bisher hat sich das Duo mit den erweiterten Klangspektren des präparierten Klaviers und der multivokalen Stimme, sowie dem dem Einsatz von IRCAM-KI- Programmen für Echtzeit-Improvisations- Performances beschäftigt. Diese Verkettungen von Mensch-Maschine-Interaktion und interaktive Schnittstellen ermöglichen faszinierende Spielräume in der improvisierten Musik.
Für das flash24! Festival haben Baumann und Schultze eine neue Seite des Duos exploriert, in dem sie sich nur auf die Steuerung des vor Ort stehenden Trash-Klaviers und vor Ort generierter Samples mit unterschiedlichen gestengesteuerten Controllern konzentrieren.
Historie des Duos
Franziska Baumann und Stefan Schultze wurden im Oktober 2023 gemeinsam zum Magdeburger Festival "Felicia" für künstliche Intelligenz eingeladen. Dort haben sie im Rahmen eines Konzerts erforscht, wie die Stimme in Echtzeit das präparierte Klavier spielen kann und umgekehrt, wie der Pianist auf live eingespielte Stimmklassifikationen zurückgreifen kann. Das System startet mit einem leeren Speicher und verarbeitet dann das Live-Audiomaterial. Im Vorfeld wurde das Verhalten der interaktiven Agenten in einem Feld von Verkettungen von Mensch und Maschine komponiert.
In einer Präsentation erörterte Franziska Baumann ihre Arbeit der Echtzeit-Sensorik und verkörperten Mensch-Computer-Interaktion. Dabei präsentierte sie die neuen Möglichkeiten von Dicy2 und SKataRT und die Verwendung von generativen virtuellen Agenten, welche sie seit Anfang 2023 in verschiedenen Projekten einsetzt.
Stefan Schultze reflektierte in einem Vortrag seinen Arbeitsprozess mit dem Programm Dicy2 und dessen Möglichkeiten bei der Arbeit mit unterschiedlich eingestellten Agenten anhand von selbst erstellen Soundbibliotheken der Truhenorgel, des präparierten Klaviers und der Stimme Franziska Baumanns.
Diese Performance ist barrierefrei zugänglich.
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19:30 Uhr
Jim Black - Trommeln
Werner Hasler - Live Sampling, Spatialisierung
In der Nase das Lagerfeuer im Ohr ein sanftes Trommeln. Jim Black und Werner Hasler weben einen feinen Teppich von Trommelklängen, die in mannigfaltigen polirhythmischen Überlagerungen eine sanfte Stimmung von Geborgenheit kreieren.
Anstadt erweckt beinahe nostalgische Erinnerungen an die Zeit des freien Landes Zaffaraya, etwa am selben Ort wie Anstadt und mit annähernd deckungsgleichen Anliegen, Auf diese Anliegen wurde damals politisch überhaupt nicht eingegangen. Kulturelle Freiräume waren undenkbar für die Stadtoberen der späten achtziger Jahre. Bircher und Albisetti liessen das Areal räumen. Die polizeiliche Räumung des Zaffaraya hat im Resultat eine Jugendbewegung und Besetzungen befeuert, aus denen letztendlich einige Kulturstätten aus den neu besetzten Freiräumen hervorgegangen sind, die wiederbesetzte Reitschule, sowie auch die Dampfzentrale, heute aus der Kulturlandschaft Berns nicht wegzudenken. Der alternative Entwurf der eigentlich wenigen Bewohnern des Zaffaraya hat also in der Gesellschaft letztendlich einige Energie freisetzen können und ordentlich zum Denken angeregt.
Wer an den Soundtrack des freien Landes in der Zeit denkt, hört wohl Punkmusik und Trommeln. Mangels ansprechendem Niveau der Trommler hat sich im neuen Jahrtausend der Aufruf ‚Sauvez les festivals brûlez les tam tams’ -so scheint es - durchgesetzt! das Trommeln ist etwas aus der Mode geraten und mehr oder weniger verschwunden.
Jim Black und Werner Hasler möchten eine Brücke von Anstadt zur mystischen Stimmung der späten Achtziger und dem Zaffaraya schlagen. Nebenher schlagen sie Kraft ihrer Besetzung auch eine Brücke zu einer anderen Stadt des Aufbruchs der späten Achtziger und Neunziger: Seattle.
Verschwimmen von Raum und Zeit , Diskontinuierter Rhythmus , Deep listening, Wellen von Grooves und Timing, Mehrkanalig
Diese Performance ist barrierefrei zugänglich.
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20:30 Uhr
Aya Metwalli - Stimme, Elektronik
Emma Souharce - Stimme, Elektronik
industrial/noise project
Diese Performance ist barrierefrei zugänglich.
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21:30
Judith Wegmann - Piano Solo
«Piano Burning» ist ein Performancestück der neuseeländischen Komponistin Annea Lockwood, bei der ein irreparables Klavier angezündet und so lange gespielt wird, bis es in Flammen aufgeht. Das Stück entstand im Oktober 1968, als in der Nähe des Wohnorts von Lockwood viele Klaviere ausrangiert und entsorgt wurden. Sind die Saiten zu hoch gestimmt, ist es sehr wahrscheinlich, dass diese beim Verbrennen mitschwingen und Geräusche kreieren.
Diese Performance ist barrierefrei zugänglich.
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Bis 23:00 Uhr
Food and Drinks
Hinweise Inklusion
Folgende Programmpunkte sind nicht barrierefrei zugänglich:
Installation und Performance „Eintauchen, mitschwingen“
La Loggia
Die WC-Anlage ist ebenerdig erreichbar, jedoch nicht Rollstuhl-gängig konzipiert.